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.Fehlanzeige.Seine Haut war wie durch ein Wunder makellos wie die von Mr Kale, nachdem ich ihm die Handflächen versengt hatte.»Lass uns eine Runde am Rand des Zelts drehen«, schlug Jeremy vor.»Wenn wir sie nicht finden, gehen wir näher an die Bühne heran.«Wir mussten uns jeden Schritt erkämpfen.Unsere Schuhe sanken im Sand ein, das Zelt wurde mit jeder Sekunde voller, und alle drängten in Richtung Bühne.Wir brauchten eine gefühlte Stunde und mussten uns mehrere Dutzend Male auf die Zehen treten lassen, um eine Runde am Rand des Zelts zu drehen.Es waren so viele Gesichter da, so viele in Weiß gekleidete Menschen, dass alle zu einer riesigen wolkenartigen Masse zu verschmelzen begannen.Anschließend drangen wir tiefer in die Menge vor.Nachdem wir uns der Bühne jedoch auf etwa sechs Meter genähert hatten, stießen wir auf eine feste Wand aus Körpern.Wir kamen nicht mehr weiter, ohne die Jünger auseinanderzudrängen.Ich fluchte frustriert, und ein Dutzend Augen richteten sich auf mich und starrten mich wütend an.»Entschuldigung«, murmelte ich.»Du hast mir versprochen, keine Aufmerksamkeit zu erregen«, zischte mir Jeremy ins Ohr.In diesem Augenblick verstummte die Musik, und der Zwillingsbruder auf der Bühne kündigte an, dass das Programm jeden Moment beginnen werde.»So finden wir sie nie«, sagte Jeremy.»Wir sollten wieder zu dir nach Hause fahren und warten.Irgendwann muss sie ja zurückkommen.«Ich entfernte mich einen Schritt von ihm, da mich sein Vorschlag ärgerte.»Wenn du gehen möchtest, nur zu.Mach dich einfach wieder aus dem Staub.Darin bist du ja gut.« Ich meinte es nicht so, wie ich es gesagt hatte.Dass Jeremy mich hier allein ließ, war das Letzte, was ich wollte.»Mia …« Er streckte die Hand nach mir aus, da ich allerdings wusste, was passieren würde, wenn er mich berührte, machte ich noch einen Schritt rückwärts.In diesem Moment türmte sich die Menge auf wie eine Flutwelle und schloss sich um mich, und ehe ich mich’s versah, war Jeremy hinter einer undurchdringlichen Wand von Menschen verschwunden.Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und hielt nach ihm Ausschau, sah aber nur Fremde.Dann ertönte ein gedämpftes Geräusch aus den Lautsprechern.Jemand räusperte sich.Ich drehte mich um und sah einen Mann in der Mitte der Bühne stehen … einen Mann mit langem, dichtem, vollkommen weißem Haar und Augen von der Farbe von Nebel.Prophet.Der Zwillingsbruder flankierte ihn auf der einen Seite, die Zwillingsschwester auf der anderen.Ich fragte mich, wo der Rest von Prophets adoptierten Kindern war.Würde der zwölfte Apostel bei dieser Erweckung in Erscheinung treten? Schließlich war heute ein besonderer Abend.Prophet zufolge würde die Welt nach dem morgigen Tag nicht mehr existieren.Prophet lächelte und hielt sich blind am Mikrofon fest, als er sich nach vorn beugte, um zu sprechen.»Brüder und Schwestern«, sagte er mit einer Stimme, die gleichzeitig sanft und gebieterisch, beruhigend und unheimlich klang.»Ich heiße euch in dieser dunklen Stunde willkommen, und ich ersuche euch, die Rechtschaffenen, Licht dorthin zu bringen, wo keines existiert.Mit der Herrlichkeit zu leuchten, die unser Gott euch verliehen hat.Licht wie das eure lässt die Finsternis zerbrechlich erscheinen.Also lasst uns leuchten! Lasst uns nicht nur eine einzige Stunde des Lichts bringen, sondern eine ganze Nacht davon, in dieser, unserer letzten Nacht auf Erden!«Aus der Menge ertönte Jubel wie das Geschrei von Tausenden von Vögeln, die sich in die Luft erhoben.Ich hielt mir die Ohren zu, bis der Lärm wieder verebbte.Als ich die Hände sinken ließ, sprach Prophet weiter.»Einige von euch sind heute Abend hierhergekommen, weil sie Trost suchen.Manche möchten geheilt werden oder möchten einfach nur mit Gleichgesinnten Schulter an Schulter stehen.Andere möchten gesagt bekommen, dass sich alles zum Guten wenden wird.Dass sich diese unsere erbärmliche Welt selbst heilen wird.«Prophet schloss für einen Moment seine trüben Augen und atmete tief durch.Das Geräusch seines Atems klang, als würde Wind aus den Lautsprechern kommen.Dann machte er die Augen wieder auf und drehte sich langsam im Kreis, als würde er jedem Einzelnen in der Menge ins Gesicht sehen.Ich fragte mich, was Prophet sah, als er sich umblickte.Verschwommene Engel oder nicht mehr als einen trüben Dunstschleier?Manche Leute schlossen die Augen, als Prophets Blick in ihre Richtung fiel, andere griffen sich ans Herz, falteten die Hände zum Gebet oder murmelten vor sich hin.Tränen liefen Wangen hinunter.Schluchzer unterbrachen die Stille.Als Prophet sich in meine Richtung drehte, schienen sich seine Augen genau in meine zu bohren, und ich hatte das Bedürfnis, den Blick zu senken.Ich hatte das Bedürfnis, tat es aber nicht.Es gab keinen Grund, Angst zu haben.Ich war nur eine undeutliche Gestalt unter vielen.»Ich wünschte, ich könnte euch sagen, was ihr hören möchtet«, fuhr Prophet fort, während er sich weiterhin langsam im Kreis drehte.Die Zwillinge drehten sich mit ihm, als stünden sie auf derselben Achse.»Aber ich bin nur das Sprachrohr Gottes, und ich fürchte, Er hat andere Pläne für diese Welt.Unsere Erde wurde von Hass verwundet.Von Sünde.Von Nachlässigkeit und Gier und Gleichgültigkeit.Die Wunde wurde zu lange nicht versorgt.Sie hat sich infiziert, und jetzt gibt es nur noch eine Lösung: Amputation.«Aus der Menge war ein kollektives Nach-Luft-Schnappen und Luftanhalten zu hören.In der nachfolgenden Stille ertönte Prophets Stimme erneut.»Aber seid beruhigt, Brüder und Schwestern, Gott weiß, wer auf Seiner Seite steht und wer gegen Ihn ist.Gott ist heute Abend unter uns, und Er kennt jedes eurer Gesichter.Er weiß, dass ihr euch für Seinen Weg entschieden habt und dass ihr euch weise entschieden habt.Habt keine Angst, denn am dunkelsten ist es immer vor der Morgendämmerung.Momentan ist alles sehr finster, in der Welt im Allgemeinen, aber vor allem hier, in der sogenannten Stadt der Engel.Stadt der Engel …« Er schüttelte den Kopf, klang angewidert.»Es mag noch Engel in dieser Stadt geben, aber sie sind in der Unterzahl.Die Teufel haben hier die Macht inne.›Hell-A‹, habe ich Leute diese Stadt nennen hören, und wie Recht sie haben.Diese Stadt ist die Hölle, wo die Teufel ihr Gift fabrizieren und es dann in der ganzen Welt verteilen – über Satelliten, über das Fernsehen und das Theater, über das Internet.Das Böse beginnt hier, Brüder und Schwestern, aber auch sein Ende wird hier beginnen [ Pobierz całość w formacie PDF ]